MSN

MSN
I
MSN
 
[Abk. für Multiple Subscriber Number, dt. Mehrfachrufnummer], Telefonie: Rufnummern für die am ISDN-S0-Bus (S0-Bus) betriebenen Endgeräte. Im Euro-ISDN (ISDN) können einem Mehrgeräteanschluss bis zu zehn Mehrfachrufnummern zugeordnet werden. Die Rufnummern dienen (ähnlich den Endgeräteauswahlziffern bei der 1TR6-Richtlinie) der gezielten Adressierung der angeschlossenen Endgeräte (Telefone, Faxgerät, PC usw.). Im Grundpreis des Standard- oder Komfortanschlusses sind bereits drei Mehrfachrufnummern enthalten. Bis zu sieben weitere Mehrfachrufnummern können auf Anfrage vom Netzbetreiber bereitgestellt werden. Die Zuordnung der Endgeräte zu den MSNs ist in der Programmierung der Endgeräte oder einer angeschlossenen Telefonanlage festgelegt, wobei ein Gerät auch mit verschiedenen Rufnummern versehen werden kann. Neuere Geräte sind auch in der Lage, anhand der angewählten MSN eine Ruftonunterscheidung durchzuführen. Im Gegensatz zur einstelligen EAZ, die an die eigentliche Rufnummer angehängt wird, kann die MSN aus maximal acht Ziffern bestehen.
II
MSN
 
[Abk. für Microsoft Network, dt. »Microsoft Netzwerk«], Online-Dienste: 1995 gestarteter Online-Dienst der Firma Microsoft. MSN wurde etwa zeitgleich mit dem Erscheinen des Betriebssystems Windows95 gestartet, das mittels DFÜ direkt mit dem Dienst verbunden werden konnte. Das Microsoft Network hatte bundesweit 70 Zugänge, die über Modem mit 28 800 bit/s (V.34) oder ISDN mit 64000 bit/s (X.75) erreicht werden konnten. MSN baute dabei keine eigene Kommunikationsinfrastruktur auf (es wurden beispielsweise keinerlei Standleitungen gemietet), sondern nutzte Einwahlpunkte des Telekom-Dienstes T-Online sowie des Anbieters EUnet.
 
In Anlehnung an damalige Dienstleister wie CompuServe oder AOL bot MSN einerseits Internetzugänge mit unterschiedlichen Preismodellen an, andrerseits wurden verschiedene Inhalte (etwa Nachrichten oder der Support für Microsoft-Produkte, aber auch Unterhaltungsthemen) in eigenen Foren und Archiven bereitgestellt. Chats ermöglichten die direkte Kommunikation der Benutzer. Das klassische MSN war also kein für alle Nutzer freier Dienstleister, sondern eine geschlossene Benutzergruppe: Wer alle dort angebotenen Dienste in Anspruch nehmen wollte, musste auch eingeschriebenes und zahlendes Mitglied sein. Das Ziel allerdings, innerhalb kurzer Zeit weltweit mehr als zwei Millionen Mitglieder zu haben und damit Anbieter wie CompuServe zu überflügeln, war viel zu weit gesteckt und wurde drastisch verfehlt. Der Misserfolg führte dazu, dass der Dienst 1998 eingestellt wurde.
 
Schon im Jahr darauf nahm MSN in neuem Gewand seine Tätigkeit wieder auf. Wie andere Internetdienstleister bietet MSN seitdem unterschiedliche Dienste an, die für jedermann frei zugänglich sind und zumindest teilweise über Werbung finanziert werden. Im Zentrum der Startseite prangt ein mit aktuellen Nachrichten angefüllter Bereich, der zu beiden Seiten von Dienstleistungen zahlreicher Werbepartner (links) und eigenen Dienstangeboten (rechts) flankiert wird. Die Dienste werden von MSN als »Channels« (dt. Kanäle) bezeichnet. Von den dort verborgenen Links aus gelangt man in thematische Unterseiten, die ähnlich wie die Startseite aufgebaut sind. Die Channels bleiben auch in den Unterseiten enthalten, eine Suchfunktion ermöglicht eine schnellere Navigation durch die Seiten. Inhaltlich umfassen die Channels u. a. die Themen Auktionen, Auto, Beruf, Computer, Familie, Reisen, Lokales, Nachrichten, Sport usw. Zudem enthalten die Channels eine Verknüpfung zur freien Variante des Microsoft-eigenen multimedialen Lexikons Encarta.
 
Es gibt immer noch eine Art von Mitgliedschaft bei MSN, die nun aber kostenfrei ist. Durch sie kann ein Mitglied das Aussehen der MSN-Homepage nach seinen Wünschen - und nur für seinen Zugang - verändern (»My MSN«). Neben der für traditionelle Zugangsformen (per Modem, ISDN oder DSL) gedachten Homepage bietet Microsoft auch eine MSN-Version für mobile Zugangsgeräte an, etwa Palmtops, die mit nur kleinen Bildschirmen und vergleichsweise geringer Übertragungskapazität auskommen müssen.

Universal-Lexikon. 2012.

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